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Der Operations Director kommt zur Inspektion: kein problem!

Der Operations Director kommt zur Inspektion: kein problem!

In unseren früheren Blogs haben wir gesehen, wie der Maschinenbediener John, Projektleiter für autonome Instandhaltung, gemeinsam mit seinem Team die autonome Instandhaltung (AO) einrichtete. Die Produktionsumgebung wurde aufgeräumt, die Verfahren standardisiert, und inzwischen sind alle Maschinenbediener darin geschult, einfache Wartungsarbeiten und Standardaudits selbst durchzuführen. Seit dem Beginn des Projekts vor einem Jahr hat sich die Produktionsstätte grundlegend gewandelt. Das ist gut so, denn auf der Tagesordnung steht die jährliche Inspektion des Global Operations Director aus Deutschland.

Es ist ein jährliches Ritual: der Besuch des Global Operations Director, Herrn Müller, ein reservierter Deutscher, der stets die Stirn runzelt, wenn man ihm etwas erklärt. Früher graute es John vor diesem Besuch. Denn dieser führte unweigerlich zu Tagen fieberhafter Aufräumarbeiten und hartnäckigen Anweisungen ihres Produktionsleiters Robin, um während des hohen Besuchs genauestens nach den Vorschriften zu arbeiten. Der Stress hatte zur Folge, dass Dinge erst recht schiefliefen, und dafür bekamen sie dann wieder eine Warnung von der Zentrale. Dieses Jahr wird alles anders sein. Heute Morgen bat Robin John darum, die Führung zu geben.

Und John kann es kaum erwarten: Er kann eine Erfolgsgeschichte erzählen.

John kommt über die Plattform herein, von wo aus er den Produktionsbereich überblicken kann, und fragt sich, was noch aufgeräumt werden muss und welche Probleme noch gelöst werden müssen, bevor Herr Müller morgen eintrifft. Er lacht: Nichts, denkt er. Sie brauchen einzig und allein ihrer normalen Routine zu folgen.

Bessere Zahlen

Denn seit Beginn des Projekts haben John und sein Team eine Menge geleistet. Zuerst gab es den ‚total clean-out‘, an dem sich sogar Robin beteiligt hatte. Dann gingen sie alle Mängel, Verschmutzungsquellen und unsicheren Situationen an. Am Anfang leistete das Team zwar noch Widerstand gegen die Veränderungen, doch nach der Gesamtreinigung waren alle begeistert. Kein Wunder, denn in der Zwischenzeit gestaltete sich die Arbeit viel angenehmer und einfacher. Anschließend wurden die Maschinenbediener von den Mechanikern darin geschult, einfache Standardwartungen und Audits selbst durchzuführen. Auch die Mechaniker sind zufrieden: Sie können sich nun auf grundlegende präventive Wartungen und größere Probleme konzentrieren, bei denen ihr spezielles Fachwissen wirklich benötigt wird. Und auch für John persönlich hat das Projekt viel gebracht. Robin und der Direktor waren von seiner Leistung nämlich so beeindruckt, dass er zum Teamleiter befördert wurde.

Bei den monatlichen Besprechungen, die John noch immer mit Robin hat, konnten sie eine Verbesserung der Zahlen feststellen: weniger kurze Stopps, eine erhöhte Produktivität, eine deutlich sicherere Arbeitssituation und bessere Produktqualität. Statt Probleme zu besprechen, diskutieren sie jetzt vor allem über die Chancen für zusätzliches Wachstum.

Digitalisierung

Um das Ganze für den Betrieb überschaubar zu halten, führten sie die Umstellungen für die fünf Fertigungslinien an diesem Standort nacheinander durch; bei jeder Anlage ging es schneller. Was dabei außerdem half, war, dass sie für Arbeitsanweisungen, kleinere Wartungen und Audits die EZ-GO-App verwendeten. John brauchte allerdings eine Weile, um Robin davon zu überzeugen, dass die Digitalisierung eine gute Idee war: Der war nämlich der Überzeugung, dass Checklisten und Arbeitsanweisungen auf Papier auch den Zweck erfüllten. Als John jedoch Robin dazu einlud, einen Tag lang bei einigen Audits dabei zu sein, änderte der Produktionsleiter seine Meinung.

Nach einem halben Schulungstag und einer Woche, um die verschiedenen Anweisungen in die App einzugeben, waren sie einsatzbereit. Aus einer langen Liste von Arbeitsanweisungen bekommt man nun zum entsprechenden Zeitpunkt und für die entsprechenden Maschine nur genau die Anweisungen, die dort und dann benötigt werden. Dank praktischer Fotos und Videos sind auch lange erklärende Texte passé. Dasselbe gilt für die Audits. Wenn ein Verfahren geändert werden muss, ist das leicht umzustellen und sofort für alle verfügbar. Das Melden von Abweichungen kann ebenfalls über die App erfolgen und wenn nötig, kann ganz einfach ein Foto oder Video hinzugefügt werden.

Inzwischen wurde auch der Fußboden angepasst: Mit Linien und Punkten ist kennzeichnet, wo man für die verschiedenen Aktionen stehen muss, sodass Kontrollen immer auf die gleiche Art und Weise stattfinden. Das spart extrem viel Zeit, die Kontrollen werden immer sofort korrekt durchgeführt, und niemand kann sich mehr vorstellen, wie sie das alles früher gemacht haben. Robin ist besonders zufrieden mit den einfachen Berichten, die er leicht mit Quality Control teilen kann.

Probleme lösen

Inzwischen haben sich alle Maschinenbediener an die neue Arbeitsweise gewöhnt und sind motiviert. Der anfängliche Widerstand hat sich ins Gegenteil gewandelt: Legt jemand etwas nicht an die richtige Stelle wieder zurück, überspringt jemand einen Schritt oder führt eine Tätigkeit nicht sicher aus, dann wird ein Kollege ihn ohne Zweifel darauf ansprechen. Niemandem fehlt es an Motivation, die Standards anzuwenden. Außerdem weiß jeder, was zu tun ist, wenn ein Problem erkannt wird: es lösen und dafür sorgen, dass es nicht noch einmal auftritt.

Zu diesem Zweck hat John ein wöchentliches Meeting speziell für die autonome Instandhaltung mit dem gesamten Team ins Leben gerufen. Hier wird besprochen, ob die Standards richtig befolgt werden, ob die Verfahren noch angemessen sind und was eventuell verbessert werden kann. Ein großer Teil des Inputs dafür stammt aus den Kommentaren, die Mitarbeiter in die EZ-GO-App eingeben.

Autonomes Team

Auch das Team selbst ist professionalisiert worden. Die zehn Maschinenbediener wurden in verschiedenen Fachgebieten wie Qualität, Produktion, Sicherheit und Effizienz geschult. Dies bedeutet, dass sie nun als autonomes Team in der Lage sind, Angelegenheiten selbstständig zu lösen und zu verbessern, und dass der Technische Dienst viel seltener in Anspruch genommen werden muss.

John blickt über den Produktionsbereich und fragt sich, wie er Herrn Müller das alles klar machen kann. Er lacht, als er sich daran erinnert, wie dieser im vergangenen Jahr über loses Verpackungsmaterial gestolpert war und wie wütend er darüber geworden war; in der Produktionshalle konnten sie Herrn Müller immer noch schimpfen hören, als dieser schon längst wieder in Robins Büro war. John ist sich bewusst: Er braucht gar nicht viel zu erklären. Er kann es ganz einfach zeigen. Morgen wird er Herrn Müller mitnehmen auf eine Auditrunde. Und er wird hier auf der Plattform beginnen, für den visuellen Eindruck.

Randy Appiah

Robert Bouwman

Gründer EZ Factory

 

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