Es war an einem schönen Novembertag im Jahr 2016. Nach einem anregenden Lunch standen wir draußen vor dem Grand Café Oosterbeek, gaben uns einen High-Five und versprachen: Jeder von uns wirft etwas Geld in den Topf und los geht‘s. Fünf Jahre und einige Investitionen später haben wir viele zufriedene Kunden und sind wir fest entschlossen, mit EZ-GO die Nummer 1 unter den Softwareplattformen für Fabrikarbeiter zu werden. Dabei bleiben wir unserem Motto treu: Power to the operator. Denn dem wollen wir mit unserer Software helfen, weil dadurch das gesamte Unternehmen besser wird. Und das so einfach wie möglich. Um es mit den Worten von Cruijff zu sagen: Software zu entwickeln ist einfach, aber einfache Software zu entwickeln, ist das Schwierigste, was es gibt.
Als wir uns kennenlernten, Robert als Consultant und Randy als Spezialist für autonome Wartung bei einem Molkereiunternehmen, lagen wir sofort auf einer Wellenlänge. Randy suchte nach einem Weg, um die autonome Wartung zu vereinfachen: ‘Und das war nicht einfach. Die Maschinenbediener taten ihr Bestes, aber alle Anweisungen und Listen waren verstreut, auf Papier, in Excel, in Ordnern. Die Bediener hakten zwar ihre Aufgaben ab, aber die Informationen wurden nirgendwo gespeichert. Ich träumte von einer zentralen Datenbank, die alle täglichen Standardarbeiten der Maschinenbediener enthalten würde, einschließlich autonomer Wartungs- und 5S-Aufgaben. Außerdem sollten alle Informationen darin aufgenommen werden. Robert war der Erste, der verstand, was ich meinte und es bauen konnte.’
Doch damit war es noch nicht getan: Vom Unternehmen erhielt Randy zunächst keine Zustimmung für das Angebot. ‘Die Leute sagten einfach: “Wir haben es immer auf Papier gemacht, das funktioniert doch gut?” Bis mir der damalige CEO während eines Mitarbeiterfrühstücks riet: “Randy, wenn du daran glaubst: Tu es einfach. Sie können dir höchstens auf die Finger klopfen.” Noch am selben Nachmittag habe ich das Angebot selbst unterschrieben.’
Urversion
Für Robert war es interessant, jemanden zu treffen, mit dem er so auf einer Welle lag: ‘Es gibt nur wenige Menschen, die die gleiche Vision haben und verstehen, wie dringend notwendig diese Sache ist. Sowohl Randy als auch ich selbst haben viele Jahre am Produktionsort verbracht und wir wissen genau, wie wichtig Maschinenbediener und Teamleiter sind, und mit welchen Herausforderungen sie täglich konfrontiert werden. Wir wissen auch, dass es nicht funktioniert, wenn wir versuchen, die Arbeit top-down zu verbessern. Das können sie selber viel besser, bottom-up. Das System, das wir damals für das Molkereiunternehmen gebaut haben, kann man als die Urversion von EZ-GO betrachten. Nur haben wir dafür immer noch Excel verwendet. Aber standardisiert und zentralisiert war es schon.’
Unternehmertum
Dabei wollten wir es nicht belassen. Wir sahen, dass hier etwas Einzigartiges geschaffen wurde und wollten noch mehr Menschen helfen. Weil wir wissen, wie schwierig die Arbeit für Maschinenbediener sein kann. Weil wir die Antwort hatten. Und weil wir überzeugt davon waren, dass wir es noch um vieles weiterentwickeln konnten. Nicht größer oder komplexer, sondern gerade einfacher.
Und so begannen wir 2016 neben unserer regulären Arbeit mit der Entwicklung der heutigen EZ-GO Plattform. Im Juli 2017 gründeten wir offiziell unser Unternehmen. Im Januar 2019 waren wir so weit, dass wir es wagen konnten, unsere andere Arbeit zu kündigen. Von einem Tag auf den anderen wechselten wir von einem sehr guten Gehalt zu …. nichts. Lange Zeit haben wir keinen Cent verdient und alles Geld, das wir hatten, steckten wir in die Entwicklung von EZ-GO. Als Unternehmer glauben wir an die 4 Voraussetzungen: träumen, denken, tun und durchhalten. Und vor allem nicht zu lange nachdenken: Wenn du weißt, dass du etwas erreichen willst, tu es dann. Und dann heißt es durchhalten, denn Rückschläge sind unvermeidlich. Wenn es einfach wäre, hätte es schon längst jemand anders getan.
Believers
Unseren ersten beiden Kunden sind wir sehr dankbar, sie stellten wichtige Wendepunkte für uns dar. Randy: ‘Der Erste war Co Bakker, von Flexiforce. Im April 2017 sagte er auf der Grundlage unseres damaligen Prototyps: “Wir wollen das. Bauen Sie es, ich werde Ihnen beim Testen und Beseitigen aller Bugs helfen.” Kurze Zeit später war es einsatzbereit.’ Robert: ‘Beim zweiten Kunden wussten wir, dass es kein Zurück mehr gab. Das war Philip Morris. Die Maschinenbediener sollten rund um die Uhr mit unserer App arbeiten. Und dieses Unternehmen verfügt über gute Juristen. Das heißt, ihr Vertrag veranlasste uns, alles besser als je zuvor zu regeln. Ich weiß noch, wie wir zur Tür hinausgingen, uns ansahen und laut loslachten. Weil es ernst war.’
Entwicklung
Wie jedes Start-Up-Unternehmen haben auch wir Rückschläge erlitten. Ist es in Ordnung, wenn wir da jetzt nicht zu lange drüber reden? Kurz zusammengefasst: Dieses System wurde dreimal gebaut, von unterschiedlichen Parteien. Erst beim dritten Bauversuch mit unserem eigenen Team hatten wir eine Version, die wirklich solide war und die wir mit einem guten Gefühl weiterentwickeln können. Wir haben jetzt einen CTO und ein internes Entwicklungsteam, das alle essenziellen Komponenten baut. Die Programmierarbeiten, die in Auftrag gegeben werden, überwachen sie genauestens. Stabilität ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die unser System haben muss, und es hat sie. In Unternehmen, in denen das Personal rund um die Uhr arbeiten muss, muss unsere Software das auch.
Maschinenbediener auf dem Podest
Power to the operator ist nicht einfach nur ein Slogan. Wir stellen den Maschinenbediener wirklich aufs Podest. Und das ist logisch für uns. Maschinenbediener bzw. -bedienerinnen sind die Männer und Frauen, die täglich dafür sorgen, dass qualitativ hochwertige Produkte hergestellt werden, dass die Lebensmittelsicherheit gewährleistet ist und dass jeden Tag wieder die Chargen von Produkten vom Band rollen, die wir tagtäglich verwenden. Manche meinen, dass Roboter uns die Arbeit aus der Hand nehmen. Natürlich lassen sich manche Vorgänge am besten automatisieren. Das Packen von Kartons geschieht immer seltener von Hand. Aber auch Roboter müssen Anweisungen bekommen. Und sie warten sich nicht selbst, reinigen sich nicht selbst, kalibrieren sich nicht selbst und bauen sich nicht selbst um. Menschen werden immer ein essenzieller Teil des Produktionsprozesses bleiben. Und für die Menschen muss die Arbeit so attraktiv, einfach und effektiv wie möglich gestaltet werden. Denn mal ganz unter uns: Wie kommt man heutzutage noch an Maschinenbediener? Dafür muss man sich ganz schön anstrengen, und man muss sie schätzen.
Einfach und konzentriert
Als wir EZ-GO entwickelten, gingen wir mit einem Notizblock in die Fabrik. Einem Notizblock in A5-Format, dem Format eines Tablets, auf dem wohlgemerkt auch ein Tablet gezeichnet war. Dann fragten wir die Maschinenbediener: Was brauchen Sie, wie muss es aussehen? Sie haben schließlich das Wissen, und sie müssen damit arbeiten. Vieles von dem, was man jetzt in EZ-GO sieht, ist das Resultat dieser Besuche.
Drei wichtige Dinge hörten wir immer wieder:
‘Ich will nicht alles sehen, sondern nur das, was für mich in diesem Moment relevant ist.’
‘Kann es bitte anschaulicher werden? Diese ellenlangen Anleitungstexte, das kann man gar nicht alles lesen. Und für meine ungarischen/polnischen/eritreischen/spanischen Kollegen ist es völlig unmöglich.’
‘Je einfacher, desto besser: Wenn ich ein Handbuch brauche, um dieses System zu verstehen, nützt es mir überhaupt nichts. Es muss sofort klar sein, was ich zu tun habe.’
Diese drei Ausgangspunkte bilden nach wie vor die Grundlage der EZ-GO-Plattform: Jeder erhält die Informationen, die er bzw. sie braucht, zu dem Zeitpunkt, zu dem sie benötigt wird, und zwar möglichst visualisiert. Die App ist intuitiv zu bedienen, auch für den Maschinenbediener, der heute beginnt.
Dafür kämpfen wir auch heute noch jeden Tag.
Ausschließlich Industrie
Es gab viele Versuche, uns in Versuchung zu führen: Wäre diese Technologie nicht auch für das Gesundheitswesen, Bauwesen oder Gastgewerbe geeignet? Natürlich wäre das fantastisch. Aber wir sind Spezialisten der Industrie. Wir kennen uns mit Produktionsprozessen aus und darauf konzentrieren wir uns. Die größte Herausforderung für Unternehmer, so haben wir festgestellt, ist der Fokus. Und den behalten wir im Auge, und zwar auf dem Gebiet, auf dem wir Experten sind.
Dort sorgen wir dafür, dass wir den gesamten Prozess der operativen Exzellenz unterstützen. Das bedeutet die Durchführung von Arbeits- und Wartungsaufgaben, aber auch die Kontrolle, Meldung und Lösung von Problemen, die Überwachung von Standards, die Schulung von Mitarbeitern und die Verbesserung von Prozessen.
Vorwärtsentwicklung
Auf diesem Gebiet entwickeln wir die EZ-GO-Plattform weiter. Unser Ausgangspunkt sind die Herausforderungen, mit denen unsere Kunden konfrontiert werden. Wir machen aber auch nicht alles, was sie wollen. Ein System, das letztlich hundert Add-ons hat, nützt niemandem. Zum Glück können die Kunden die Plattform selbst einrichten. Sie fügen ihre eigenen Arbeitsanweisungen hinzu, sei es für autonome Wartungen oder für andere Aufgaben wie Inbetriebnahmen, Umstellungen oder Schichtwechsel. Sie erstellen ihre eigenen Checklisten und Audits innerhalb des Systems. Wir bieten keine Dienste an, für die es bereits andere hervorragende Systeme gibt, aber wir arbeiten an Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Systemen, wie Software für die Wartung, ERP- oder Qualitätssysteme. Wir erweitern die Möglichkeiten zur Analyse der Daten, die in die Plattform einfließen und verknüpfen sie mit anderen Datenbanken. Eine relativ neue Funktion, für die eine große Nachfrage herrschte, war die Skills Matrix, mit der auf einen Blick zu sehen ist, wer was kann; praktisch für die Dienst- und Weiterbildungsplanung. Alles, was wir hinzufügen, basiert auf demselben soliden Fundament und mit denselben Grundsätzen: einfach, anschaulich und für die Helden, die in den Fabriken arbeiten, gemacht.
Connected Worker Software
In fünf Jahren wollen wir in Europa unter den ersten drei und weltweit unter den ersten zehn Connected Worker-Plattformen sein – so nennt man das heute.
Einfacher ausgedrückt: In fünf Jahren wollen wir die Arbeit für Maschinenbediener, Teamleiter und Manager in Fabriken weltweit einfacher, effizienter, sicherer und attraktiver gestaltet haben. Und das tun wir mit Easiness. Ja, auch so ein Begriff, aber unser eigener Begriff. Lassen Sie sich nicht täuschen, hinter der EZ-GO-Plattform steckt ein intelligentes und komplexes System, aber das Frontend ist einfach. Es ist für eine Fabrik sehr einfach zu implementieren und auf mehrere Fabriken auszuweiten. Und für Maschinenbediener einfach zu handhaben, denn zu dem Zweck wurde es entwickelt: Power to the operator.
Robert Bouwman
Randy Appiah
Gründer EZ Factory
Über EZ Factory
EZ Factory entwickelt innovative und benutzerfreundliche Apps zur Unterstützung und Optimierung von operationellen Prozessen in Fabriken. Mit diesen ‘Bottom-up’-Tools arbeiten Maschinenbediener, Teamleiter und Mechaniker effizienter und können Prozesse kontinuierlich verbessern. Checklisten, Arbeitsanweisungen, autonome Wartungsarbeiten, Schulungen und Audits werden einfacher und anschaulicher. Die Ergebnisse sind direkt in einem Dashboard verfügbar. Die EZ-GO App wird unter anderem von namhaften Firmen wie Heineken, FrieslandCampina, BMW und Jacobs Douwe Egberts verwendet. EZ-GO vereinfacht die Arbeit von Frontline-Mitarbeitern und erhöht die Sicherheit, Qualität und Produktivität der Produktion. EZ Factory glaubt an die Kraft der Menschen, die die Produkte herstellen und entwickelt ihre Apps generell aus deren Perspektive. Das Motto lautet daher: Power to the operator!